Freilichtmuseum

Das Freilichtmuseum der Museumslandschaft Amt Rodenberg umfasst den Bereich der ehemaligen Burg Rodenberg, welche später zum Schloss Rodenberg umgebaut wurde. Dazu gehört die von einem Wassergraben umgebene und deshalb landläufig genannte „Museumsinsel“ mit dem Ständehaus. Das Ständehaus ist ein bemerkenswertes, aber leider einziges Zeugnis des ehemaligen Schlosses, welches im wesentlichen dem verheerendem Brand von 1859 zum Opfer fiel. Im Ständehaus befindet sich die interessante Ausstellung der Museumslandschaft.

Im Aussenbereich des Freilichtmuseums befinden sich die erst im Jahre 2000 freigelegten Festungstürme rund um den Burgwall. Nach über vier Jahren beendete der Förderverein Schloss Rodenberg e. V. im Herbst 2004 die Ausgrabung und Teilrestaurierung der beiden Artillerietürme und ihrer Stauwehre am Schlosswall in 31552 Rodenberg im Landkreis Schaumburg.

Ergraben wurden Teile einer Schlossbefestigung der Grafen von Holstein und Schaumburg aus der weitgehend unerforschten Übergangszeit zwischen Spätmittelalter und früher Neuzeit, die 1663 entfestigt und teils abgebrochen, teils verfüllt wurde.

Zustand vor der Freilegung

Der Denkmalschutz bezeichnet die Anlage aufgrund ihres Erhaltungszustandes und der festungsarchitektonischen Details ( u. a. Treppe in der Mauerdicke und wallseitige Kasematte in der Bastei ) als „zumindest für Norddeutschland einmalig und von denkmalpflegerischem Wert sowie in besonderem Maße geeignet, die Geschichte und den Wandel wehrtechnischer Anforderungen des Spätmittelalters bis in die frühe Neuzeit anschaulich zu machen“.

Erste Sondierungsgrabung

Nach Abschluss der Baumaßnahmen wurde die Anlage als Freilichtmuseum Schloss Rodenberg in den Museumsführer „Museen im Schaumburger Land“ der Schaumburger Landschaft e.V. aufgenommen. Die Freilichtanlage umfasst neben den erwähnten Bauten den Schlosswall, die Schlossruine (ehem. „Ständehaus“) in der vom Heimatbund Rodenberg und Umgebung e.V. das Heimatmuseum Rodenberg betrieben wird, sowie fünf Übersichts – und Schautafeln. Während die Außenanlage ganzjährig begehbar ist, können die beiden Türme nur im Zeitraum von Mai bis Oktober an Sonntagen unter Führung betreten werden. Angemeldete Führungen sind ganzjährig möglich.

Die freigelegte Bastei, hier noch mit Notdach.

Unter der ehrenamtlichen Leitung von Erich K. Schales wurde eine sechseckige mächtige Bastei aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, zusammen mit dem daran angebauten Wehr, ergraben und teilaufgemauert. Ein überkragendes, auf externen Stahlstützen ruhendes Dach, ein Schutzdach über dem Wehr, sowie Gitter und Zäune schützen die Anlage auf Dauer. Zugleich wurde ein um 1480 errichteter Rundturm (Rondell), ebenso wie ein damit verzahntes Stauwehr, ausgegraben und nach Sanierung des Mauerwerks mit einem Dach versehen. Der Verlauf des Wehres wurde durch Pflasterung markiert, der dachförmig gemauerte Wehransatz am Rondell teilweise wiederhergestellt. Aus Sicherheitsgründen musste auch dieses Bauwerk mit einem Zaun umgeben werden.

Ein Ladestück als Fundstück. Diese u.a. befinden sich in der Ausstellung.

Das Projekt wurde finanziert von der Agentur für Arbeit, der Stadt Rodenberg, dem Landkreis Schaumburg, Mitgliedsbeiträgen und Spenden, den Justizbehörden, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, dem Land Niedersachsen, dem Amt für Landentwicklung, der Niedersächsischen Lottostiftung, der Schaumburger Landschaft, der Sparkasse Schaumburg und der Volksbank Hameln-Stadthagen.

Nach seiner Fertigstellung hat der Teil des Freilichtmuseums große Bedeutung sowohl für die Burgen- und Festungsforschung, als auch für die Geschichte Schaumburgs und Niedersachsens.